Preisträger in der Kategorie Smart Home 2015

tado°

Wir glauben, dass man komfortabel leben und trotzdem verantwortungsvoll handeln kann: Zum Beispiel wenn man die Heizung nicht voll weiter laufen lässt, während man außer Haus ist. Weltweit wird ein Drittel des Energieverbrauchs zum Heizen und Kühlen von Gebäuden verwendet, gesteuert von veralteter Technik. Wir glauben deshalb an moderne, intelligente Technologie, die dafür sorgt, dass keine Energie unnötig verschwendet wird.

Deshalb haben wir das smarte tado° Thermostat entwickelt. Mithilfe einer App erkennt tado°, wenn der Letzte das Haus verlässt und regelt die Heizung automatisch herunter. Sobald sich der erste Bewohner auf den Heimweg macht, heizt tado° wieder auf, sodass es schön warm und komfortabel ist, wenn er Zuhause ankommt. Zudem werden Wettervorhersagedaten und individuelle Gebäudeeigenschaften berücksichtigt. Wenn der Wetterbericht Sonne verspricht, regelt tado° die Heizung bereits frühzeitig herunter und lässt die Sonne die Wohnung erwärmen. Das spart Energie und verhindert ein Überhitzen. Da kein Gebäude dem anderen gleicht, lernt tado° schnell auf spezielle Eigenschaften des Zuhauses, die zum Beispiel durch die Wärmedämmung und die Fensterfläche bestimmt werden, zu reagieren.
So kann die gewünschte Temperatur noch effizienter erreicht werden.
Mit der tado° App auf dem Smartphone oder am PC behält der Nutzer jederzeit und an jedem Ort den Überblick, wie tado° für ihn arbeitet und wie der Energieverbrauch optimiert wird.
Durch die völlig automatische Regelung erleichtert tado° nicht nur den Alltag, sondern sorgt zudem für mehr Wohnkomfort und spart bis zu 31 Prozent Energie.

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Rund 350.000 Euro kosteten Planung und Umbau. Dafür verbraucht das Haus, in dem in den 40 Jahren zuvor rund 210.000 Liter Erdöl verheizt wurden, nun jährlich nur 9632 Kilowattstunden Strom – während seine Photovoltaik-Anlage 12.756 Kilowattstunden produziert. Wer es nicht glaubt, kann gern in Berlin nachfragen.
Neue Dämmstoffe und Drei-Scheiben-Fenster verringerten den Wärmeverlust um 80 Pro-zent. 100 Quadratmeter Photovoltaik-Paneele im Dach erzielen eine Nennleistung von 12,6 Kilowatt-Peak. Geheizt wird in Zukunft mit einer strombetriebenen Luft-Wasser-Wärmepumpe. Und weil die Pumpe wesentlich weniger Platz benötigt als der alte Öltank, gewann Tichelmann obendrein 20 Quadratmeter Wohnfläche hinzu – bei einem Flächen-Quadratmeterpreis von 3000 Euro in der Region auch ein finanziell wichtiger Aspekt.
Drei Wohnbaugesellschaften, denen Tichelmann das Projekt als Dienstleister anbot, winkten ab: zu hohes Risiko. Also kaufte er 2010 das 280.000 Euro teure Haus in Mühltal von seinem eigenen Geld. Er ließ die Elektrik erneuern, baute eine Fußbodenheizung ein und riss die Holzbalkendecke heraus, um die Sicht auf das Dach freizulegen, das wiederum mit insgesamt acht großen Panoramafenstern bestückt wurde. Das Tageslicht, das die nun fünf Meter hohen Räume durchflutet, spare Energiekosten, verbessere aber auch die Raumbehaglichkeit, betont Tichelmann. Denn sein Haus soll auch ästhetischen Ansprüchen gerecht werden. Darum verleihen nun dunkle Massivholzböden und graue Schieferspannplatten dem Gebäude eine elegante Schwarz-Weiß-Optik.
Mit dem Umbau eines alten Hauses wollte Tichelmann kein Leuchtturmprojekt schaffen, sondern eine Blaupause für weitere Sanierungen. Deshalb wählte er einen Haustyp, der zwischen 1969 und 1978 allein in der Rhein-Main-Region rund 12.000-mal gebaut worden war. Es gab ihn alleinstehend und als Reihenhaus, auf ebenem Grund und in Hanglage, aber immer mit der gleichen Anordnung von Küche und Wohnräumen, der gleichen Integration der Garage ins Haus und der gleichen Fenstergröße.
Eigentümer des Hauses ist Karsten Tichelmann, ein Fachmann für energetisches Bauen. Der studierte Ingenieur ist Architektur-Professor an der Technischen Universität Darmstadt, Vorstand im Förderverein der Bundesstiftung Baukultur, langjähriger Geschäftsführer der Versuchsanstalt für Holz- und Trockenbau sowie Mitinhaber eines Planungsbüros. In Asien arbeitete er im Anlagenbau, in den USA half er einem Kollegen, einen Wettbewerb zu gewinnen, indem er mit ihm ein Haus entwarf, das sich komplett mit eigenem Solarstrom versorgt.
All dies ist Teil eines Monitoring-Programms, in dem bundesweit rund 20 Häuser aufge-nommen wurden. Was sie alle eint, ist der Anspruch, mehr Energie zu erzeugen, als zu verbrauchen, kurz: ein Plusenergiehaus zu sein. Was das Darmstädter Haus von allen anderen unterscheidet, ist, dass es kein Neubau ist, sondern 1970 gebaut wurde.
Vor zwei Jahren trug das noch die Worte „Bau“ und „Stadtentwicklung“ im Titel. Und das erklärt, warum sich jedermann auf der Webseite des Ministeriums die energetischen Daten des Hauses anschauen kann: Heizverbrauch, Warmwasser, Energiekosten für Beleuchtung und Elektrogeräte, Stromerzeugung der Photovoltaik-Anlage.
Idyllisch sieht es aus, das Haus auf dem sanft geschwungenen Hügel des Darmstädter Vororts Mühltal. Doch alles, was in seinem Inneren passiert, wird aufmerksam im Berliner Regierungsviertel verfolgt, genauer gesagt im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur.