Volkswagen AG

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Nominiert in der Kategorie Industrie 2015

Volkswagen AG

Ein guter Gedanke ist das eine. Ihn umzusetzen das andere. Beides zusammen heißt für Volkswagen „Think Blue.“: Die Idee, für eine nachhaltige Zukunft zu sorgen. „Think Blue. Factory.“ ist das daraus resultierende, ganzheitliche Unternehmensprogramm zur ökologischen Ausrichtung der Marke Volkswagen: Vom Presswerk über den Karosseriebau, die Lackiererei und die Gebäude/Infrastruktur bis hin zur Montage. Diese Ausrichtung liegt auch dem Top Management am Herzen. So ist es das ausgewiesene Ziel von Prof. Dr. Winterkorn bis 2018 an der Spitze der Automobilindustrie zu stehen – und das sowohl ökonomisch als auch ökologisch.

Mit dem Programm „Think Blue. Factory“ wird ein ganzheitlicher, unternehmerischer Ansatz verfolgt, der Ökologie und Ökonomie in Einklang bringt. Im Fokus stehen die Umweltgrößen Energie, CO2, Wasser, Abfall zur Beseitigung und Lösemittelemissionen. Diese sollen bis 2018 weltweit um je 25% pro Fahrzeug und Komponententeil gesenkt werden, verglichen zum Referenzjahr 2010. Mit diesem strukturierten Programm übernimmt die Marke Volkswagen bereits in der Produktion seiner Fahrzeuge ökologische Verantwortung und richtet die Werke aktiv ökologisch aus. Das Programm bezieht die Ideen des Managements und der Belegschaft der 27 teilnehmenden Standorten mit ein und verteilt diese weltweit, denn: Kopieren ist ausdrücklich erwünscht.

Die Werke arbeiten eng zusammen, tauschen sich regelmäßig aus und generieren so einen Wissenstransfer, von dem alle profitieren können. Bestehende Werke werden anhand von individuellen Entwicklungspfaden ökologisch ausgerichtet und optimiert. Die Einhaltung der jeweiligen Entwicklungspfade und den darin enthaltenen Maßnahmen wird durch die Integration in die Leistungsvereinbarung des Top-Managements (Werkleiter) gewährleistet. Neue Werke wie bspw. das Werk im amerikanischen Chattanooga werden nach den neuesten ökologischen Standards konzipiert und aufgebaut. Und sogar für diese neuen Werke gilt eine Reduzierung der betreffenden Kennzahlen bis 2018. Für seine auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Konstruktionsmerkmale hat das Werk in Chattanooga als erstes produzierendes Werk in Nordamerika die Platin-Zertifizierung des U.S. Green Building Council Leadership in Energy and Environmental Design (LEED) erhalten. Damit wird dem Werk die Führerschaft in energie- und umweltgerechter Planung bestätigt.

Durch das Programm „Think Blue. Factory.“ konnten alle beteiligten Werke zusammen (Fahrzeugproduktion, Komponentenfertigung, leichte Nutzfahrzeuge und die Standorte in Südamerika) bis heute bereits knapp 89 Mio. € einsparen.

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Sein neuestes Projekt ist eine 24.000 Euro teure gasbetriebene Kühlanlage, die nicht nur weniger Strom verbraucht als die alte Klimaanlage, sondern zudem noch mit ihrer Abwärme heißes Wasser für das ganze Haus produziert. In spätestens viereinhalb Jahren hat sich die Sache ausgezahlt, meint Lange. Und dann? Dann will sich Lange unabhängig vom Gas machen. Egal wie lange es dauert.
Und überhaupt: Wer sagt denn, dass die Standardrechnungen richtig sind? Die tatsächlichen Ersparnisse von Lange, der übrigens auch ein Zertifikat als Europäischer Energiemanager erworben hat, waren oft besser als die, die man ihm zuvor prognostiziert hatte.
Das Thema Energie treibt den Konditor schon lange um. Als er 1989 erstmals einen Gastronomiebetrieb führte, schaffte Lange die damals noch wenig verbreiteten Induktionsherde an, um Energie zu sparen. Nachdem er in die Rahlstedter Konditorei eingeheiratet hatte, spürte er jedem elektrischen Gerät im Haus nach, immer auf der Suche nach Sparmöglichkeiten. In seinem Arbeitsraum gibt es keine Lampen, sondern einen 1300 Euro teuren Prismenspiegel, der Tageslicht in den verdunkelten Raum projiziert. Ob sich das rechnet? Ja, nach zehn Jahren – sagen Standardberechnungen der Hersteller. Egal wann, sagt Lange. „Ich sehe meine Investitionen als Mischkalkulation.“ Zudem werde die energetische Ausstattung eines Hauses schon bald dessen Wert wesentlich mitbestimmen. Ein Vorteil, wenn er sein Geschäft an einen Nachfolger übergibt.
Er möchte ein Vorbild sein: ein Beispiel dafür, dass sich Investitionen in Stromsparen und -erzeugung auch für Kleinbetriebe lohnen. Dafür, dass man auch mit bescheidenen Mitteln eine positive Energiebilanz erzielen kann. Als Klaus Lange am 30. April 2013 seine Sonnenstromanlage in Betrieb nahm, konnte er in seiner nebenan gelegenen Privatwohnung sogar den Anschluss ans öffentliche Netz kündigen. Der notwendige Strom für Zuhause kommt seitdem ausschließlich aus seinem Betrieb.
Hinter all dem Aufwand stand ein Ziel: Lange wollte, dass sein Café mehr Strom erzeugt als verbraucht. Das Windrad war der letzte Schritt dorthin. Zuvor hatte er bereits auf dem Dach eine 170 Quadratmeter große Photovoltaik-Anlage installieren lassen, die rund 26.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr produziert. Zusammen mit der Ausbeute von Langes Blockheizkraftwerk (circa 30.000 Kilowattstunden), das er bereits 2006 installierte, ist der Betriebsbedarf gedeckt. Die 2000 Kilowattstunden, die das kleine Windrad beiträgt, zahlen bereits auf das Stromüberschusskonto ein. Lange ging es bei der Installation des kleinen Rads weniger um die (vergleichweise geringe) Strommenge, sondern vielmehr um die Symbolik. „Auch wegen der Sichtbarkeit“, sagt der Konditor, „Die Photovoltaikanlage nimmt man kaum wahr.“
Wenn Klaus Lange sich etwas in den Kopf setzt, kann er sehr hartnäckig sein. Etwa bei der Sache mit dem Windrad. Das steht seit November 2012 auf dem Dach seiner Konditorei mit angeschlossenem Café im Hamburger Stadtteil Rahlstedt – als erste privat betriebene Kleinwindkraftanlage der Hansestadt. Ein Jahr lang kämpfte er mit den Behörden, bis er alle notwendigen Genehmigungen hatte. Einmal marschierte er sogar geradewegs ins zuständige Bezirksparlament. „Ein Bürger ist erschienen“ – so kündigte der Parlamentspräsident sein Kommen an, erzählt Lange lachend.