Nominiert in der Kategorie Utilities & Stadtwerke 2015
Grundgrün Energie
Mit „Grundgrüner Strom Index Spot“ bietet Grundgrün leistungsgemessenen Kunden ein intelligentes Ökostromprodukt, mit dem Stromkosten durch Flexibilisierung des Verbrauchs gesenkt können.
Der Strompreis des Kunden ist an den Börsenpreis gekoppelt. Das plattformbasierte, digitale Produkt multipliziert den viertelstündlich registrierten Verbrauch des Kunden mit dem jeweiligen Stundenpreis der Day-Ahead-Auktion der EPEX. Das täglich aktualisierte, automatisiert verschickte Prognosetool informiert den Stromkunden über die Börsenstrompreise des Folgetages. Auch kleine und mittlere Unternehmen können so einfach aktives Lastmanagement betreiben: Produktionsprozesse werden, wo möglich, in die Zeiten mit günstigen oder gar negativen Strompreisen geschoben.
So fördert „Grundgrüner Strom Index Spot“ die wirtschaftlich sinnvolle Interaktion zwischen dezentraler Erzeugung mit hohem Dargebot und flexiblen Verbrauchern durch einen starken wirtschaftlichen Anreiz.
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Dossier mit kaufmännischen und technischen Eckdaten
In den Projekten will HSE aber nicht nur erfahren, wie sich neue Energien auf das Stromnetz auswirken, sondern auch, ob sich das Verhalten der Kunden ändert. Bei „Web2Energy“ wurden darum in 200 Testhaushalten Smart Meter mit Ampelsignalen eingerichtet. „Grün“ bedeutete, dass Strom gerade billig und es somit ein guter Zeitpunkt ist, energieintensive Haushaltsgeräte einzuschalten. Das Resultat der Ampeltests: Die Testfamilien passten ihr Verhalten so an, dass sie ihren Stromverbrauch im Schnitt um zehn bis 20 Prozent senken konnten. Eine Testfamilie brachte es sogar auf 40 Prozent. Ergebnisse, die zeigen: Man ist auf dem richtigen Weg.
Und die Darmstädter forschen. In dem dreijährigen Projekt „Web2Energy“ schalteten HSE und Partnerunternehmen in einer Testregion erneuerbare Energiequellen mit Speichern und Abnehmern zu einem „virtuellen Kraftwerk“ zusammen. Beim Folgeprojekt „Well2Wheel“, das im Frühjahr 2013 startete, wurden zusätzlich Elektrofahrzeuge als mobile Stromspeicher in dieses virtuelle Kraftwerk einbezogen.
Aber der Darmstädter Weg steht auch für neue Produkte samt dazugehörigen Dienstleistern. So hat sich die Stromvertriebstochter En-tega mit knapp 400.000 Abnehmern von „grünem Strom“ als zweitgrößter Ökostrom-Anbieter Deutschlands etabliert. Die HSE-Tochter Medianet bietet mit einem eigenen Glasfaser- und Kupferkabelnetz ein Leistungsspektrum vom Internetservice über Sprachdienste bis hin zu Rechenzentrumsdienstleistungen an. Und die Tochter NATURpur Energie hat in den vergangenen Jahren 130 Photovoltaik-Anlagen auf hessischen Dächern aufgebaut.
Dieser Weg zeichnet sich zum einen durch Masse aus: Seit 2008 investierte HSE 850 Millionen Euro in erneuerbare Energieprojekte. Damit lag die Investitionsquote bei bis zu zehn Prozent des Umsatzes. Inzwischen besitzt das Unternehmen 14 Windparks – ganz als mobile Speicher oder zum Teil, darunter einen in Polen und sechs in Frankreich mit einer Gesamtleistung von 240 Megawatt. Weitere 36,5 Megawatt Nennleistung produzieren vier Solarparks sowie 128 Solaranlagen. 40 bis 50 Millionen Euro investiert HSE jährlich in Ausbau und Instandhaltung seiner 10.000 Kilometer Strom- und 2700 Kilometer Erdgasleitungen, schon heute wird dort Strom von 15 Windkraftanlagen und knapp 9000 Photovoltaik-Anlagen eingespeist. Und: Die durchschnittliche Ausfallzeit pro Jahr liegt mit elf Minuten deutlich niedriger als der Bundesschnitt von 15,3 Minuten.
Es waren große Worte, die HSE im Jahr 2003 verkündete. „Vorbild und Vorreiter für Deutschland“ wollte das neue Stadtwerk in Darm-stadt sein, das gerade aus einer Fusion des städtischen Stromversorgers HEAG und der südhessischen Gas- und Wasserversorgung entstanden war. Aber es blieb nicht bei Worten. Die Konsequenz, mit der HSE regenerative Energiequellen aufbaut und vermarktet, ist so eindrucksvoll, dass sich in der Branche dafür sogar eine eigene Bezeichnung durchgesetzt hat: „Der Darmstädter Weg“.
https://energyawards.handelsblatt.com/wp-content/uploads/grundgruen.jpg280320F2Adminhttps://energyawards.handelsblatt.com/wp-content/uploads/2022/02/ea-logo.pngF2Admin2015-09-08 15:09:452022-12-14 11:06:07Grundgrün Energie GmbH
Unsere optimierte Serienfertigung (15 Sekunden pro Kilowattstunden) ermöglicht uns eine kosteneffiziente Herstellung. Zudem erlaubt unser Verbindungsverfahren eine Schnellladung bis zu 100 Prozent im Gegensatz zu herkömmlichen 80 Prozent. Außerdem können wir, je nach Projekt, unterschiedliche Hersteller der Zellen und chemische Zusammensetzung sowie die Größe des Moduls wählen, ohne den Produktionsprozess umzustellen.
Durch die steckbaren Module sind wir in der Auslegung sehr flexibel. Unsere Batterietechnologie ermöglicht uns somit Elektrofahrzeuge wirtschaftlich und umweltfreundlich herzustellen und zu betreiben. Deshalb haben wir speziell für Logistikdienstleister, Taxiunternehmer et cetera einen elektrischen Caddy mit bis zu 350 Kilometer und einen Sprinter mit bis zu 300 Kilometer Reichweite entwickelt. Die beiden Fahrzeuge produzieren wir eigenständig in einer Kleinserie von jeweils 500 Stück pro Jahr.
Ein weiterer großer Vorteil unserer Technologie ist, dass wir alle Fahrzeuge mit einem bidirektionalen Ladegerät ausstatten, somit können die Fahrzeuge als stationärer Energiespeicher verwendet werden. Neben Fahrzeugen wird unsere Batterietechnologie in Flugzeugen, Booten, Motorräder, Bikes, Traktoren et cetera eingesetzt. Eine spezielle Anwendung ist eine nachrüstbare Hydraulikbatterie für Müllfahrzeuge, mit der sämtliche Nebenaggregate angetrieben werden. Dies führt zu einer Dieselersparnis von bis zu 20 Liter pro Stunde und zu erheblich weniger Umwelt- und Lärmbelastung. Unsere Batterie ist bereits in über 100 Projekten eingesetzt und getestet worden. Ebenso haben wir alle erforderlichen Zertifizierungen erfolgreich bestanden.
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So oder so: Wenn sich das Ladekabel von ubitricity durchsetzt, stehen die dicken Ladesäulen vom Euref-Campus vielleicht tatsächlich bald im Museum.
Noch größeres Potenzial sehen die Gründer bei anderen Nutzern. Arbeitgeber etwa könnten Ladestationen für ihre Mitarbeiter einrichten, Parkhäuser und Einkaufszentren auf dieselbe Weise ihren Kunden zusätzlichen Service anbieten. Laut den Berechnungen von ubitricity müssten die Betreiber dafür meist nicht mehr als 100 Euro investieren.
Seit 2008 arbeiten die Gründer an ihrem Produkt, inzwischen ist die patentierte Technik so ausgereift, dass ubitricity den Anbietern zuverlässige Abrechnungen garantieren kann. An zwei Punkten in der Berliner Innenstadt hat das Start-up darüber hinaus demonstriert, dass sich dank seines intelligenten Kabels sogar mit Steckdosen ausgerüstete Straßenlaternen als E-Tankstellen eignen. In großen Stückzahlen lägen die Kosten für die Umrüstung bei gerade einmal 400 Euro pro Laterne. Würden sich mehrere Städte diese Investition leisten, könnte das der Durchbruch für den Aufbau einer flächendeckenden Infrastruktur sein.
Statt mehrere Tausend Euro pro Stück in Säulen zu investieren, die mit Abrechnungs- und Zugangstechnik vollgestopft sind, könnten die Betreiber für maximal ein paar Hundert Euro herkömmliche Stromanschlüsse umrüsten. So könnte das Erreichen des von der Bundesregierung ausgegebenen Ziels von einer Million E-Autos bis 2020 wieder in realistische Nähe rücken.
Ein Start-up, das ebenfalls auf dem Euref-Campus sitzt, will diesen Teufelskreis durchbrechen. Die Gründer Knut Hechtfischer und Frank Pawlitschek wollen die Abrechnungs- und Zugangstechnik aus der Ladestation herausnehmen und ins Auto verlagern. Dafür haben die beiden studierten Juristen ein „intelligentes Ladekabel“ entwickelt, das die Fahrer mitnehmen können. An dem Kabel ist ein kleiner Kasten mit einem Display befestigt. Dieses Gerät kann nicht nur vor dem Ladevorgang die Freigabe aktivieren, sondern darüber hinaus dem Säulenbetreiber die Ladezeit und die geladene Menge übermitteln.
Kein Wunder, dass die Säulenbetreiber beklagen, ihre Anlagen seien nicht ausgelastet, und zögern, weitere zu bauen. Erste Unternehmen wie Siemens ziehen sich darum aus dem Geschäft zurück, bevor es richtig begonnen hat. Andere wie RWE habe ihre ambitionierten Pläne deutlich reduziert. Dabei ist es genau die mangelnde Infrastruktur, die viele Interessierte vom Kauf eines E-Autos abhält. Ein Teufelskreis.
Ob RWE, Deutsche Bahn oder Vattenfall: Jedes Unternehmen hat eigene Säulen aufge-stellt. Was die Sache aber richtig kompliziert macht, ist, dass jede davon mit einem anderen Abrechnungssystem arbeitet. Mal braucht es eine Magnetkarte, mal einen RFID-Chip und fast immer einen Vertrag mit dem Ladesäulen-Betreiber oder einem seiner Partner.
Selten wirkte etwas Neues so schnell so alt. 2011 erst wurden die ersten Ladesäulen für Elektroautos auf dem Berliner Euref-Campus installiert, einem Cluster der Energiewende. Aber schon jetzt kursiert dort der Spitzname „Ladesäulen-Museum“.
https://energyawards.handelsblatt.com/wp-content/uploads/kreisel-1.jpg280320F2Adminhttps://energyawards.handelsblatt.com/wp-content/uploads/2022/02/ea-logo.pngF2Admin2015-09-08 15:09:112022-12-14 11:04:51Kreisel Electric GmbH
In Frankfurt am Main entsteht bis Ende Juli diesen Jahres das Aktiv-Stadthaus der Wohnungsbaugesellschaft ABG FRANKFURT HOLDING. In der Speicherstraße 20-26 haben HHS Planer+Architekten aus Kassel die Herausforderung angenommen, in zentraler Lage das aktuell erste und größte innerstädtische Mehrfamilien-Wohnhaus im Effizienzhaus-Plus-Standard zu errichten.
In diesem, durch die Forschungsinitiative Zukunft Bau des Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) geförderten Forschungsprojekt, sollen die bisherigen Erkenntnisse im Maßstab von Einfamilienhäusern erstmals auf einen großmaßstäblichen Geschosswohnungsbau mit 74 Wohneinheiten übertragen und auf ihre Umsetzbarkeit geprüft werden.
Zielsetzung ist es durch eine optimierte Dämmung der Gebäudehülle und automatische Lüftungsanlage einen möglichst geringen Energiebedarf zu schaffen.
Im Gegenzug wird durch Wärmerückgewinnung in einem nahegelegenen Abwasserkanal die nötige Energie für Fußbodenheizung und Warmwasser erzeugt. Das Gebäude gewinnt 300.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr über rund 770 PV-Module (Wirkungsgrad 20 Prozent) auf einem 1500 Quadratmeter großen Pultdach und über 348 Module, welche auf rund 900 qm Fläche auf der Südseite fassadenintegriert angeordnet sind.
Der Strom aus „eigener Produktion“ wird in einem großen Akku im Keller des Hauses gespeichert. Dieser Puffer mit rund 250 Kilowattstunden Speicherkapazität dient dem Ausgleich von Angebot und Nachfrage an Elektrizität innerhalb des Gebäudes. Überschüsse fliesen darüber hinaus in Elektrofahrzeuge, die direkt im Hause über ein Carsharing Unternehmen gebucht werden können. Den Überblick bekommt der Mieter über einen Tablet PC, mit dem jede Wohnung ausgestattet ist.
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Der umtriebige Architekt hofft, dass sein Beispiel Nachahmer findet. Deutschlandweit, so schätzt er, gebe es keine Hundert alte Häuser, die auf Passivhaus-Standard gebracht worden sind. „Viel mehr Planungsbüros und Architekten sollten sich da herantrauen“, sagt Matzig. Sein erster Gedanke, wenn er ein altes Haus sieht, lautet jedenfalls: Sanierung.
Dafür wohnen die Matzigs nun in einem Musterbeispiel für Energieeffizienz. Obwohl das dreigeschossige Haus mit Keller insgesamt 440 Quadratmeter umfasst, betragen die jährlichen Stromkosten im Schnitt gerade mal 1600 Euro. und der durchschnittliche Jahresverbrauch für die Innenfläche 15,7 Cent pro Quadratmeter. Das umfasst Heizung, Warmwasser und den Betrieb sämtlicher Haus- und Arbeitsgeräte. Vor der Sanierung lagen die Energiekosten mit 320 Kilowattstunden mehr als 20-mal so hoch. Und Gas oder Heizöl braucht Matzig überhaupt nicht.
Der hochwertige Umbau kostete trotz teurer Fenster mit Isolierverglasung und Rahmen aus Holz-Alu beziehungsweise Holz-Karbon sowie einer ungewöhnlich geschwungenen Außentreppe aus Stahl und zwei hölzernen Anbauten nur 700.000 Euro. Ein Neubau mit derselben Wohnfläche wäre unter 950.000 Euro kaum machbar gewesen.
Dach und Treppenhaus erneuerte er komplett. Das Innere des Hauses ließ er in den Rohzustand versetzen, dann Stahlgerüste einziehen und ausbetonieren, dann überall großzügig Dämmstoffe anbringen – beim Fundament bis zu 1,25 Meter unterhalb des Straßenniveaus. Das war die Basis für die Luftdichtheit, durch die ein Haus weitgehend ohne Wärmezufuhr auskommt. Als Heizreserve reichte eine Fußbodenheizung, deren Rohre mit einem Meter Abstand deutlich weiter gezogen wurden als die üblichen 15 Zentimeter. An der Decke wurde Platz gelassen für eine Belüftungsanlage, ebenfalls zentraler Bestandteil für niedrige Energiekosten.
Matzig wusste beispielsweise, dass sein Haus nicht wie viele andere in den 70er- oder 80er-Jahren grundlegend renoviert wurde. Darum blieb ihm erspart, umweltschädigende Kleber zu entfernen, die in dieser Zeit gern eingesetzt wurden, die es aber in den 50er-Jahren noch nicht gab. Ebenso erkannte er, dass er den Außenputz nicht abschlagen lassen musste. Es reichte, 26 Zentimeter dicke Mineralwolle als Dämmstoff aufzubringen, die mit Zementfasertafeln oder unbehandeltem Lärchenholz abgedeckt wurde. Vorher verkleinerte Matzig die Fensterfläche an der Nordseite des Gebäudes um die Hälfte und verfünffachte sie an der Südseite, um mehr Sonnenlicht hineinzulassen.
Nur Roland Matzig sah es anders: „Ein Haus abzureißen – das ist Energieverschwendung.“ Zumindest, wenn es anders geht. Und er weiß: Oft geht es anders. Schließlich leitet er ein Architekturbüro, das sich auf Passivhäuser spezialisiert hat – auf Häuser, deren Heizwärmebedarf nicht über 15 Kilowattstunden pro Quadratmeter liegt. Ob ein altes Haus das Potenzial dafür birgt, könnte ein Experte auch ohne Deckenbohrungen und Wandschlitze im Vorfeld prognostizieren.
Abriss. Das war das erste Wort, das die Matzigs hörten, wenn sie über das Haus sprachen, das sie 2008 für 250.000 Euro im Mannheimer Stadtteil Almenhof gekauft hatten. Sanierung? Bei einem Fundament aus den 30er-Jahren und Mauern aus den 50ern? Was für eine Energieverschwendung. Schließlich hatten Häuslebauer in jenen Jahrzehnten andere Sorgen, als sich um eine gute Isolierung zu kümmern. Man war sich einig: Abriss und Neubau wären die Lösung. Das sei billiger, schneller und besser zu kalkulieren.
https://energyawards.handelsblatt.com/wp-content/uploads/hhs.jpg280320F2Adminhttps://energyawards.handelsblatt.com/wp-content/uploads/2022/02/ea-logo.pngF2Admin2015-09-08 15:08:042022-12-14 11:05:25HHS Planer + Architekten AG
Die reversible Elektrolyse vereint zwei Modi in einer Anlage – Brennstoffzelle und Elektrolyse. Im Normalbetrieb läuft die Anlage im Elektrolyse-Modus und produziert erneuerbaren Wasserstoff, der unter anderem auch in der Industrie als Ersatz für fossilen Wasserstoff eingesetzt werden kann. Eine weitere Anwendungsmöglichkeit ist die Umwandlung des Wasserstoffs in erneuerbaren Diesel und Benzin mit der Power-to-Liquids Technologie.
Sind die Strompreise so hoch, dass die Wasserstoffproduktion unwirtschaftlich wird, wird der Vorteil der reversiblen Elektrolyse ausgenutzt: Innerhalb kurzer Zeit wird der Brennstoffzellen-Modus aktiviert, der den als Reserve vorhandenen Wasserstoff in Strom zurückverwandelt. Auch andere Kraftstoffe (Methan oder Biogas) können eingesetzt werden. Das System ist jederzeit umkehrbar. In der Kapazität ist die reversible Elektrolyse, anders als eine Batterie, nicht begrenzt, da Auflade- und Entlademengen voneinander entkoppelt sind. Dadurch ergibt sich eine unbegrenzte Netzstabilisierung und die Integration erneuerbarer Energien in den Strommarkt wird vorangetrieben.
Die besondere Flexibilität der sunfire-Lösung sorgt dafür, dass die Anlagenauslastung hoch und damit die Wirtschaftlichkeit in bestimmten Anwendungsszenarien zeitnah erreicht werden kann. Zusätzlich sind die Investitionskosten geringer als der Erwerb von zwei separaten Anlagen.
Sie kann an jeder Stelle im Stromversorgungsnetz installiert werden, zentral oder dezentral. Ein typischer Standort wäre an der Meeresküste in unmittelbarer Nähe zu Raffinerien oder Produktionsstätten der chemischen Industrie.
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Jetzt aber hat er ein zweites Geschäftsmodell. Denn die bis zu 1400 Grad Celsius, die in der Brennkammer entstehen, produzieren Abwärme. Pyreg selbst hatte dafür ursprünglich keine Verwendung, da die Anlage neben ein paar Liter Propangas zum Anfahren keine weitere Energiezufuhr benötigt. Jetzt aber erwirtschaftet Pyreg mit der Abwärme ein Drittel seines kalkulierten Jahresumsatzes. Denn das MS-Betonwerk trocknet damit nun seine Spannbetonplatten. Zuvor nutzte Firmenchef Marquardt dafür Heizölkessel. Jetzt erspart er der Umwelt das Verbrennen von rund 100.000 Liter Heizöl pro Jahr, und seinem Unternehmen spart er bares Geld, da er mit Pyreg vereinbart hat, dass der Bezugspreis der Wärme stets minimal unter dem jeweiligen Heizölpreis liegt. Die Wärme fließt übrigens durch eine 40 Meter lange Leitung, die Gerber und Marquardt unter dem Zaun ihrer Grundstücke verlegen ließen. Gute Verbindungen zum Nachbarn lohnen sich nun mal.
Das Endprodukt verfügt über eine ähnliche Heizkraft wie Holzkohle. Aber es gibt auch Kunden, die mit der Pyreg-Kohle Erden und Komposte veredeln oder sie als Naturdünger einsetzen. Eigentlich sollte sich die Anlage aus diesen Verkäufen finanzieren. Firmenchef Gerber will mit der 2013 angelaufenen Anlage jährlich mit 350 Tonnen Kohle rund 110.000 Euro an Erlösen erzielen.
Und so schlossen Pyreg und Marquardts Unternehmen MS-Betonwerk einen Vertrag, der dafür sorgte, dass es im Dörther Gewerbegebiet nun gleich zwei energetische Vorbildprojekte gibt. Das erste ist Pyreg selbst. Denn Gründer Helmut Gerber produziert hier Kohle aus Biomasse. Vorn in der riesigen Anlage, die Marquardts Interesse erregte, werden biologische Abfälle eingefüllt, hinten kommt Kohle heraus. Dazwischen wurden die Abfälle unter Luftabschluss erhitzt – im Prinzip genauso, wie Köhler früher in den Wäldern Holz in Kohle umwandelten. Mit dem großen Unterschied, dass mit der Pyreg-Technik, die an der Fachhochschule Bingen entwickelt wurde, keine giftigen Abgase entstehen werden. Zudem ist die Anlage ein Allesfresser. Sie verdaut Tierkadaver, Klärschlamm, Stallmist, Grünschnitt, Straßengrün, Holzschnitzel, und das auch in sehr feuchtem Zustand.
Was so ein Plausch am Zaun unter Nachbarn nicht alles bewirken kann. Als 2010 die Firma Pyreg im Gewerbegebiet des Hunsrückstädtchens Dörth begann, eine riesige Industrieanlage zu errichten, wurde Martin Marquardt neugierig. Irgendwie ahnte der Chef des daneben stehenden Spannbetonwerks, dass ihm das Projekt seiner neuen Nachbarn nützen könnte. Ein Gespräch am Zaun mit den Pyreg-Ingenieuren bestätigte ihn. Denn die Techniker hatten genau das übrig, wovon Marquardt jede Menge brauchte: Wärme.
Die Blue Freedom GmbH ist ein hoch innovativer Anbieter von Kleinwasserkraftwerken bis 20 kW zur dezentralen Energieversorgung. Besonders zeichnen sich die Lösungen dadurch aus, dass sie keinen Lebewesen Schaden zufügen, sie in Gewässern mit geringstem Tiefgang ab 30 cm oder Fallhöhen ab 180 cm eingesetzt werden können und ohne großen bauseitigen Aufwand schnell zum Einsatz kommen können. Für Kommunen, Klärwerksbetreiber, Selbstversorger und internationale Organisationen deckt die Angebotspalette Energiesegmente ab, die bisher als unwirtschaftlich galten.
Mit Blue Freedom Portable, dem kleinsten & leichtesten Wasserkraftwerk der Welt ist Blue Freedom bereits ein herausragender Markteintritt gelungen. Über 1.000 Bestellungen in zwei Monaten aus über 60 Ländern sind ein ganz besonderer Erfolg. Was zunächst als Lösung für Outdoor-Begeisterte angedacht war, wird nun in der ganzen Welt aus Schwellen- und Entwicklungsländern sowie Katastrophengebieten nachgefragt.
Mit über 400 Presseveröffentlichungen und unzähligen Fernsehbeiträgen von Malaysia bis Paraguay ist Blue Freedom schon heute ein Shootingstar der Branche.
Alle Wasserkraftwerke der Blue Freedom weisen keine Fischmortalität auf, sind mobil einsetzbar und im Betrieb wartbar. Zudem haben wir das kleinste und leichteste Wasserkraftwerk mit enormer Leistung entwickelt. Geringste bauseitige Aufwendungen machen Aquakin zu einem hoch interessanten Anbieter von Lösungen zur Nutzung der Wasserkraft in Bereichen, für die es bisher keine Lösungen gab.
„Wir haben den Anspruch, bereits heute für morgen zu denken. Für Umwelt. Für Menschen. Für Energie.“
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Ihre Batterie aber habe einen entscheidenden Vorteil, sagen die Gründer: Sie ist intelligent. Das Wichtigste daran sei nicht der Speicherplatz, sondern eine Software. Die registriert zum einen, wie viel Strom die Haushaltsgeräte verbrauchen, zum anderen, wie viel Strom die PV-Anlage gerade produziert. Durch den Abgleich dieser Daten mit Wetterprognosen ist sie sogar in der Lage, künftige Produktionsmengen vorherzusagen. Als Ergebnis weiß die Software beispielsweise, dass die Batterie vollständig aufgeladen ist, in wenigen Stunden aber starker Sonnenschein erwartet wird – und stellt darum über Funk die vorbefüllte Waschmaschine an, um Speicherplatz zu schaffen. Alles ganz automatisch. „Das benützen auch Menschen, die keine Affinität zu IT haben“, versichert Ostermann. Eine manuelle Steuerung über PC oder Smartphone ist aber ebenfalls möglich.
Auf die Sonne ist einfach kein Verlass. Braucht man sie, ist sie nicht da – darin sind sich Besitzer von Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen) wohl mit Sommerurlaubern einig. Die meisten können mit den Solarpaneelen auf ihrem Dach gerade mal 25 bis 30 Prozent ihres Strombedarfs decken – nur um bei strahlendem Sonnenschein wiederum Strom ins Netz einspeisen zu müssen, der dort häufig nicht benötigt wird. Und das für eine stetig sinkende Einspeisevergütung.
Sonnenbatterie produziert und verkauft Stromspeicher für Solarstrom an Haushalte und Gewerbebetriebe. Wer eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach hat, bekommt damit die Möglichkeit, seinen selbst erzeugten Strom besser zu nutzen. Dabei hilft nicht nur die Lithiumeisenphosphat-Batterie, die das Allgäuer Start-up in verschiedenen Größen anbietet, sondern auch die eingebaute Software. Sie koordiniert die Speicheraktivität mit dem Stromverbrauch, bis hin zur Steuerung von Haushaltsgeräten.
Nominiert in der Kategorie Utilities & Stadtwerke 2015
Netze BW
In Niederstetten im Nordosten von Baden-Württemberg trifft eine hohe volatile Einspeisung aus dezentralen Quellen wie Wind und Photovoltaik in einigen Teilen des Mittelspannungsnetzes auf einen hohen Energiebezug aus benachbarten Industriegebieten. Daraus ergeben sich insbesondere in Bezug auf die Spannungshaltung zunehmende Herausforderungen für die Netzplanung.
Im Pilotprojekt „NETZlabor Niederstetten“ sollen diese nach dem Motto „Köpfchen statt Kupfer“ gelöst werden. Durch dezentrale Technologien zur Spannungsregelung und Netzautomatisierung wird die bestehende Netzinfrastruktur optimal ausgenutzt, große Baustellen für Netzverstärkungsmaßnahmen können somit vermieden werden.
Netze BW setzt dabei auf bewährte und weiterentwickelte Automatisierungslösungen des Projektpartners Siemens.
Ein dezentraler Netzcontroller übernimmt die Überwachung und Steuerung von neun fernwirktechnisch erschlossenen Schwerpunktstationen im insgesamt 84 Ortsnetzstationen umfassenden Mittelspannungsnetz auf der Gemarkung Niederstetten. Gleichzeitig wird mit diesem Controller auch die Weitbereichsregelung von zwei in Deutschland erstmals eingesetzten Mittelspannungsstrangreglern aus dem Hause Siemens realisiert.
Dieses Gesamtsystem, welches aktuell aufgebaut und im Herbst 2015 in Betrieb genommen wird, ermöglicht es, die Energiewende im Verteilnetz effizient voranzutreiben. Es macht die Lastflüsse im Mittelspannungsnetz sichtbar, regelt das Spannungsniveau zur Einhaltung der gültigen Normen und ermöglicht es, Störungen noch schneller zu erkennen und vollautomatisch einzugrenzen.
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Die Ergebnisse aus Wildpoldsried waren überraschend: Es zeigte sich, dass das Strom-netz wesentlich größere Reserven besitzt als gedacht. Darum wird es nicht nur bald das weiterführende Projekt „Irene 2“ geben. Es stellte sich nämlich heraus, dass viele andere Netzbetreiber aus den Ergebnissen des ersten Projekts lernen wollten. So viele, dass die AÜW die Tochtergesellschaft Egrid gründeten, die die Betreiber nun bei ihren Projekten berät. Schließlich kann Rat von außen nie schaden.
Zum anderen ließ er forschen. Das Dorf Wildpoldsried wurde zum Probanden für das Pilotprojekt „Irene“. Die 2500-Seelen-Gemeinde gilt als Deutschlands „Energiedorf“, weil sie mehr als das Fünffache ihres Eigenbedarfs an Strom mit regenerativen Energien erzeugt. Drei Jahre lang simulierten die AÜW in Wildpoldsried, welche Anforderungen auf das Management des Verteilernetzes zukommen, wenn die zwei Ziele der Bundesregierung für 2020 landesweit erreicht werden. Eins davon lautet: 35 Prozent des Stroms sollen aus erneuerbaren Energiequellen stammen. Weil als zweites Ziel im Jahr 2020 auf Deutschlands Straßen eine Million Elektroautos fahren sollen, stellten die AÜW darüber hinaus 50 Einwohnern Elektroautos zur Verfügung. Bei der Durchführung des Drei-Millionen-Euro-Projekts wurden die AÜW vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert.
Eine entscheidende Frage jedoch war: Sind die Überlandleitungen der steigenden Ein-speisung dezentraler Energieerzeuger überhaupt gewachsen? Darum beschritt Lucke gleichzeitig zwei Wege. Zum einen werden die AÜW bis 2022 insgesamt 28 Millionen Euro in ihr Netz investieren, die Hälfte des Ausbaus ist bereits abgeschlossen.
Gleichzeitig entstanden für 120 Millionen Euro acht Solarparks mit einer Kapazität von rund 21 Megawatt. Darüber hinaus laufen Planungen für Pumpkraftwerke. Insgesamt haben die AÜW bereits mehr als 100 Millionen Euro in die Eigenerzeugung investiert. Das hat sich ausgezahlt: In Luckes Amtszeit verdoppelte sich der Umsatz der AÜW von 110 auf 220 Millionen Euro.
Ein Schwerpunkt war der Ausbau der Wasserkraft. Lucke investierte 55 Millionen Euro, mit denen er nicht nur zwei neue Werke plante, die derzeit gebaut werden, sondern auch bestehende Anlagen erneuerte. Etwas völlig Neues probieren die AÜW an einer Wehranlage eines ihrer Wasserwerke: Dort soll eine ins Wasser gelassene Miniturbine Strom produzieren. Sollte der Versuch erfolgreich sein, wäre das der Startschuss, die insgesamt 750 Wehranlagen im Allgäu zu Stromerzeugern auszubauen. Lag die Wasserkraftquote der AÜW bei Luckes Amtsantritt noch bei zehn Prozent, war sie 2013 bereits auf 16 Prozent gestiegen, 2014 soll sie die 20-Prozent-Marke überschreiten – eine Verdoppelung gegenüber 2004.
2004 wurde Lucke hier Chef. Zuvor hatte er als Unternehmensberater gearbeitet, und jetzt wandte er im neuen Job an, was er dort als Erfolgsrezept kennengelernt hatte. Erstens: strategische Fragen stellen. Konkret: „Wie wird die Energiebranche in zehn Jahren aussehen?“ Zweitens: externen Rat einholen. 2006 beauftragte Lucke darum Berater des Fraunhofer-Instituts, das Potenzial der AÜW auszuloten. Die zwei wichtigsten Ratschläge lauteten: einen radikalen Ausbau der Eigenerzeugung und den Ausbau des Stromnetzes.
Manchmal leidet Michael Lucke unter seiner eigenen Umtriebigkeit. Trotz der Hitze des Sommers 2014 arbeitete er oft bei geschlossenem Fenster, weil er sonst wegen des Bau-lärms draußen sein eigenes Wort nicht mehr verstanden hätte. Für den Lärm ist er selbst verantwortlich: Seit einigen Monaten lässt er in der Innenstadt von Kempten ein neues Laufwasserkraftwerk bauen, direkt um die Ecke von seinem Arbeitsplatz, den Allgäuer Überlandwerken (AÜW).
Mit dem Projekt YT202-EV hat das Haus Terberg bewiesen, dass ein auf die Herstellung von Sonderfahrzeugen spezialisiertes Familienunternehmen in der Lage ist, innovative Lösungen zu entwickeln und in Serie zu produzieren.
Bei der Auswahl von Komponenten und Zulieferern wurde auf höchste Funktionssicherheit, Servicebereitschaft und sichere Ersatzteilversorgung Wert gelegt.
Die Baugruppen sind konstruktiv aus bewährten Baugruppen abgeleitet und können in die vorhandenen Fertigungsprozesse integriert werden. Dadurch wurde ein optimales Qualitäts- und Produktivitätsniveau gewährleistet. Die Markteinführung des YT202-EV ist mit einer intensiven Beratung und Anpassung der kundenseitigen Infrastruktur verbunden. Das heißt die Ladezeiten sind in die Schicht- und Arbeitspläne zu integrieren. Zusätzlich ist vom Energieversorger aus eine ausreichend starke Stromversorgung (380 Volt / 64 beziehungsweise 125 Ampere) sicherzustellen.
Mithilfe modernster Batterietechnik kann die Ladezeit auf ein Minimum, das heißt circa zwei Stunden, reduziert werden. Die technische Möglichkeit, Zwischenladungen ohne Batterie-Lebensdauerverluste durchzuführen, führt zu einer höchstmöglichen Einsatzfähigkeit und Wirtschaftlichkeit.
Terberg-Nordlift unterstützt Kunden und beteiligte Projektpartner bei der Konzeptionierung, das heißt Vermittlung der technischen Grundlagen, funktionelle Zusatzausstattungen, Auslegung und Platzierung der Ladetechnik sowie Fahrer- und Werkstattschulungen. Die eigenen technischen Mitarbeiter werden zusätzlich qualifiziert (Hochvolt-Schulung), um beim Kunden Servicearbeiten durchzuführen und diese Kenntnisse an Mitarbeiter in den Kundenwerkstätten weiterzugeben.
Das elektrische Antriebssystem erfordert leistungsfähige Batteriesysteme und die Anpassung der Arbeitsprozesse an die speziellen Fahr- und Ladungszyklen. Schwerpunkt der Projektarbeit ist die Ermittlung realisierbarer Reichweiten, die Integration der erforderlichen Ladezyklen in die Prozessplanung sowie Beratung für die Herstellung der Infrastruktur.
Neben Angebotserstellung sowie der Kalkulation von Betriebs- und Servicekosten bietet Terberg auch Finanzierungs-, Miet- und Full-Servicelösungen.
Neben dem Terminalverkehr werden zunehmend Projekte für den emissionsfreien und geräuscharmen Shuttleverkehr betreut. Im Hintergrund stehen Kommunen, die um eine Reduzierung der Feinstaubbelastung in den Innenstädten bemüht sind oder auch Transportaufkommen im Umfeld von Wohngebieten. Die Akzeptanz der Anwohner kann durch den Einsatz von Elektrofahrzeugen deutlich erhöht werden.
In Zusammenarbeit mit Kunden, Hochschulen und beteiligten Projektpartner werden öffentliche Förderungsmöglichkeiten ermittelt sowie gemeinsame Marketingmaßnahmen festgelegt.
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Das würde ihm einen Ladenpreis ermöglichen, der noch unter 4000 Euro pro Stück läge. Zum Vergleich: Segway bot seinen Zweiradroller im Sommer 2014 in einer Rabattaktion für 6000 Euro an. Auch darum ist sich Constin sicher: Sein Kicktrike wird ziemlich abge-hen.
Mit zwei Auftragsproduzenten in Polen und Ungarn hat Constin bereits die Kosten einer Serienfertigung durchgerechnet: Ab 1000 Stück würde sich die Produktion lohnen – bei einer Investition von 1200 Euro pro Kicktrike. Zuvor braucht Constin jedoch frisches Kapi-tal. 500.000 Euro hat er selbst bereits in die Entwicklung des Prototyps gesteckt, weitere 300.000 Euro kamen von zwei Privatinvestoren. Bis zum Marktstart bräuchte Constin noch drei Millionen Euro, eine für die Produktion und zwei Millionen für den Aufbau der Vermarktung.
Sicherheitshalber rüstete Constin sein Trike mit einem anschraubbaren Sitz aus, der ei-nem Fahrradsattel ähnelt. Tatsächlich hat der Erfinder inzwischen bereits ein positives TÜV-Gutachten, das lediglich minimale Nachbesserungen fordert. „Die können wir sehr schnell umsetzen“, sagt er, „dann würden wir innerhalb weniger Wochen eine Zulassung bekommen können.“
Angesichts der zwitterhaften Erscheinung des Stehdreirads schien eine Straßenzulassung anfangs die größte Hürde darzustellen. Aber das Kicktrike profitierte davon, dass sich bereits der US-Hersteller Segway vor gut zehn Jahren um eine Zulassung für sein gleichnamiges Stehzweirad bemühte, das ebenfalls mit Strom angetrieben wird. Seit 2009 ist das Gefährt in der Kategorie „selbstbalancierendes Fahrzeug“ zugelassen.
Die Hoffnung ist nicht unbegründet. Denn Constin ist nicht nur ein cleverer Erfinder, sondern auch ein erfahrener Kaufmann. Sein Berliner Unternehmen entwickelt Designs und Kunststoff-Formteile für die Industrie, beispielsweise Telefonanlagen und Router-Boxen. Und auch das Kicktrike ist nicht als Liebhaberei gedacht, sondern soll ein Massenprodukt werden. 2007 begann Constin mit den Arbeiten am Kicktrike, 2012 konnte er auf der Hannover Messe einen ersten Prototypen präsentieren. Jetzt steht das Gefährt unmittelbar vor der Serienreife, so Constin, 2015 will er mit der Produktion beginnen.
Stimmt, das tut es. Bis zu 45 Stundenkilometer schnell wird sein Kicktrike, ein stromgetrie-benes, zusammenklappbares Dreirad, das es um jede Kurve und dank einer Breite von lediglich 60 Zentimetern durch jede enge Gasse schafft. Neben dem Fahrer, der das Kicktrike im Stehen lenkt, kann das Gefährt auch Lasten transportieren: Sechs Getränkekisten passen auf die ausklappbare Ladefläche. Über der Vorderachse steckt eine weitere Entwicklung Constins: der Steck-Akku GreenPack, der innerhalb von 20 Sekunden ausgewechselt und an jede Steckdose angeschlossen werden kann. Je nach Batterietyp fährt das Kicktrike bis zu 50 Kilometer weit, die naheliegenden Anwendungen benötigen ohnehin geringere Reichweiten. Der Familienvater auf Wochenendeinkauf, die Mutter, die ihre Kleinen zur Kita bringt, der bewegungseingeschränkte Mensch, der Briefträger, der Lieferfahrer – ginge es nach Constin, nutzten sie alle bald Kicktrikes.
Wie viele Menschen sein Kicktrike bereits Probe gefahren sind, weiß Hans Peter Constin nicht mehr. Aber seine Freude am Ende der Testfahrten ist noch immer genauso groß wie beim ersten Mal. „Na?“, fragt er den Probanden breit grinsend. „Das geht doch ziemlich ab, oder?“
Aufbauend auf umfangreiche Marktstudien hat „provedo“ die Probleme der großvolumigen Wohnungswirtschaft analysiert. Die Anforderungen an Smart Home Automationslösungen stellen sich relativ homogen dar und zwar unter anderem mit folgenden Kriterien:
• Effizienz hinsichtlich Verbrauchskosten (zum Beispiel Energie)
• Wirtschaftlichkeit und Massenmarkttauglichkeit
• Service und Bedienerfreundlichkeit für den Mieter
• Fähigkeit zur Koppelung der reinen Smart Home Lösung an ergänzende Module aus dem Bereich Ambient Assisted Living, das heißt an Module, die es insbesondere älteren Menschen erlauben, trotz zunehmender altersbedingter körperlicher und geistiger Beeinträchtigungen noch weitere Jahre in ihrem gewohnten sozialen und räumlichen Umfeld zu wohnen.
Aufbauend auf diesen Anforderungen hat „provedo“ eine Smart Home Lösung entwickelt, die genau dieses Anforderungsprofil der Wohnungswirtschaft erfüllt.
• Mit der Smart Home Lösung von „provedo“ wird die Gebäudeautomatisierung massenmarkttauglich: Durch erhöhte Effizienz, Stabilität, Wirtschaftlichkeit, reduzierte Anschaffungskosten, reduzierte Verbrauchskosten, sowie gute Installier- und Bedienbarkeit auf einer patentgeschützten Flachleitungslösung.
• Die „provedo“ Smart Home Lösung adressiert derzeit Heizung, Lüftung, Verschattung, Beleuchtung, Komfort, Sicherheit.
Hinsichtlich energetischer Effizienz ist die Einzelraumtemperaturregelung besonders erwähnenswert. Die Funktion beinhaltet die automatische Temperaturabsenkung in den einzelnen Räumen. Die Raumtemperatur wird beim Verlassen der Wohnung automatisch abgesenkt. Es besteht die Möglichkeit zwischen kurzer und langer Abwesenheit zu unterscheiden. Entsprechend wird die Temperatur leicht oder stark abgesenkt.
Eine weitere Einsparung von Energie entsteht durch die Kommunikation des Microservers mit dem Vorregelkreis der Heizung im Keller. Dorthin werden die Sättigungswerte der Wohnung übermittelt. Die Energieersparnis entsteht weil der Volumenstrom und die Vorlauftemperatur der Wärmeerzeugung im Keller in Echtzeit an die Bedarfssituation angepasst werden.
Die Kommunikation zwischen Wohnung und Keller erfolgt dabei über ein zum Patent angemeldetes Verfahren zur Datenübertragung in (Bestands)-gegensprechanlagen.
600.000 Euro kostete die Errichtung des Sunlight-Hauses, ohne Grundstückskosten. Wieviel Geld die Familie Fasch bei der Übernahme vom einstigen Bauherrn Velux bezahlt hat, möchte sie nicht öffentlich machen. Nur soviel: „Die Energiebilanz haben wir beim Kaufpreis auf der Positivseite einkalkuliert“, so Karina Fasch. Zudem schätzt die Familie die vielen praktischen Eigenheiten. Zum Wäschetrocknen gibt es beispielsweise einen eigenen Wandschrank. Optisch gefiel das den Faschs von Anfang an, da die Leinen nicht offen im Zimmer hängen. Dass die Wäsche hier jemals trocken würde, konnten sie sich nicht vorstellen. Doch Architekt Troy hat das Schrankinnere mit der Belüftungsanlage verbunden, sodass die Feuchtigkeit in Windeseile abzieht. Ungünstige Lagen gibt es nun mal nicht. Es kommt nur darauf an, was man daraus macht.
Troy achtete aber auch auf eine ökologische Bauweise. Das Fundament des Hauses wurde aus Ökobeton gegossen, einem Abfallprodukt aus der Stahlproduktion. Die Fliesen im Badezimmer bestehen zu 80 Prozent aus recycelten Fliesen und die Außenfassade aus unbehandeltem Fichtenholz aus der Region. Das ist praktisch wartungsfrei, es vergraut nur mit der Zeit. Für jedes Produkt, bis hin zum letzten Kübel Farbe, gab es ein Herkunftszeugnis. So konnte Troy errechnen, dass der Bau 54 Tonnen CO2-Emissionen verursacht hat. Diese Summe wird in gut 30 Jahren ausgeglichen sein, da die Eheleute Fasch und ihre zwei Kinder, die das Haus seit September 2013 bewohnen, dort mehr Energie produzieren, als sie verbrauchen.
Zwischen den Dachfenstern wurden Photovoltaik-Paneele und Sonnenkollektoren eingebaut: 43 Quadratmeter für die Stromerzeugung, acht Quadratmeter für die Warmwassererhitzung. „Dabei mussten wir gut planen“, sagt Troy, „die Paneele sind seriell geschaltet, wenn auch nur ein kleiner Teil im Schatten ist, wird kein Strom mehr erzeugt.“ Das mit der Planung hat er offenbar gut hingekriegt, denn die PV-Anlage mit 6,1 Kilowatt Maximalleistung erzeugt jährlich knapp 6500 Kilowattstunden Strom. Um eine Überhitzung der Räume zu verhindern, passen sich Rollläden und Kippöffnungen ständig automatisch an. Und eine Belüftungsanlage ermittelt über einen Sensor die Luftqualität und führt bei Temperaturen von mehr als 14 Grad über die Dachfenster Frischluft von außen zu. Erst bei niedrigeren Temperaturen kommt die Wärmepumpe zum Einsatz.
Sein Entwurf wirkt auf den ersten Blick schlicht, ist aber in den Details enorm ausgeklügelt. Das beginnt beim Lichtkonzept. Wegen der ungünstigen Hanglage war klar, dass die Fensteranordnung typischer Energiehäuser mit großen Fenstern an der Süd- und kleinen Luken an der Nordseite nicht umsetzbar war. Durch Experimente im Lichtlabor der Donau-Universität Krems, einer Glaskuppel von drei Meter Höhe und sechs Meter Durchmesser, fand Troy eine Lösung: ein Satteldach mit integrierten Fenstern und jeweils unterschiedlichen Schrägen auf der linken und rechten Seite. So wird mehr Licht eingefangen als von einem Dach mit einheitlicher Schräglage.
Der Bauherr war die dänische Fensterfirma Velux. Die hatte sich für eine europaweite Initiative zu Modellhäusern der Zukunft ebenjene Parzelle im österreichischen Pressbaum gesichert, einer Gemeinde südlich von Wien. Und tatsächlich gelang es Troy, die Nachteile der Lage komplett auszugleichen.
Ungünstiger geht es kaum. Schmales Grundstück, Nordosthang, dadurch fast immer im Schatten. Warum nur sollte ausgerechnet hier ein lichtdurchflutetes Gebäude mit Vorbildcharakter in puncto Energie- und Ökobilanz entstehen? „Das habe ich mich auch gefragt“, sagt Architekt Juri Troy. „Der Bauherr erklärte, er habe absichtlich ein schwieriges Grundstück ausgesucht. Er meinte, wenn man die Vorgaben hier schafft, dann überall.“
Primäres Aluminium wird mithilfe von Strom in einem Elektrolyseverfahren gewonnen. Dabei geht der größte Teil der hierfür eingesetzten Energie nicht verloren, sondern wird im Aluminium gespeichert. Seit Erfindung dieser Technologie im Jahre 1886 ist jedoch eine absolut gleichbleibende Energiezufuhr der wichtigste Garant für einen stabilen und energieeffizienten Produktionsprozess.
Im Rahmen eines Pilotvorhabens konnte die TRIMET in Zusammenarbeit mit der Bergischen Universität Wuppertal diese Randbedingung erstmals überwinden und den Prozess für eine flexible Energiezufuhr öffnen. Dafür wurden bei TRIMET und der BUW mit den Instituten für Automatisierungstechnik, Werkstofftechnik und Strömungsmechanik die notwenigen Grundlagen experimentell erforscht und durch Simulationsarbeit unterstützt.
Die Erkenntnisse wurden bei der TRIMET in Essen unmittelbar an einer Pilotanlage in die Praxis umgesetzt. Die dadurch erzielte Flexibilisierung des Prozesses ermöglicht die Nutzung der Aluminiumelektrolyse als virtuelle Batterie mit einer Speicherkapazität von circa 3400 Megawattstunden. Ein Umbau aller nationalen TRIMET Werke erhöht die Gesamtspeicherkapazität in Deutschland um 20 Prozent. Mit Hilfe des somit zur Verfügung gestellten Stromspeichers wird die Integration volatiler erneuerbarer Energiequellen wie Wind und PV in das deutsche Stromnetz bei gleichzeitiger Erhaltung der Versorgungssicherheit umweltfreundlich und strukturverträglich unterstützt. Damit leisten die TRIMET-Aluminiumhütten einen wertvollen Beitrag zur erfolgreichen Umsetzung der Energiewende.
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Dossier mit kaufmännischen und technischen Eckdaten
Kein Wunder, dass regelmäßig Gäste aus der Alu- und Stahlindustrie in Neuss vorbeischauen, um sich das Konzept anzuschauen – auch wenn sie sich unter Umständen die Finger schmutzig machen müssen.
Damit all das funktionierte, musste viel getestet werden und das Werk mit großem Aufwand die Produktionslogistik umstellen. Nach dem Umbau und verschiedenen Optimierungsschritten laufen seit Mai 2013 die neuen Öfen im Dauerbetrieb. In diesem Frühjahr zogen die Verantwortlichen Bilanz: Durch die neuen Öfen sank der jährliche Energieverbrauch bei diesem Produktionsschritt um 1,31 Millionen Euro – eine Einsparung von mehr als 45 Prozent gegenüber den alten Öfen und fast 20 Prozent gegenüber herkömmlichen Öfen, die aktuell auf dem Markt zu erhalten sind. Die Investitionen von 7,6 Millionen Euro für die „Spezialanfertigung“ dürfte Alunorf demnach in weniger als sechs Jahren wieder hereingeholt haben. Rechnet man den Zuschuss von 1,5 Millionen Euro des Bundesumweltministeriums dazu, sogar noch schneller. Ganz nebenbei senkte das Werk seinen jährlichen CO2-Ausstoß um 8500 Tonnen – eine Reduzierung von fast 50 Prozent.
In den fünf Öfen mit den Energieeffizienz-Schildern ist das anders. Hier wandern die Rollen nur einmal in den Ofen, wo sie direkt verarbeitet werden. Dafür hat der Anlagenbauer Otto Junker gemeinsam mit den Ingenieuren von Alunorf eine Technik entwickelt, die völlig neuartig im Aluminiumgewerbe ist. Jetzt überwachen Temperaturfühler den Heizvorgang im Ofen und sorgen für die optimale Glühdauer. Ebenfalls ein Novum: Für jede der vier Rollen, die in einen Ofen passen, lässt sich die Temperatur individuell einstellen. Als Sahnehäubchen in puncto Effizienz werden die warmen Abgase des Ofens genutzt, um das Schutzgas aufzuheizen.
Für das scheinbar absurde Heiß-kalt-heiß gibt es Gründe: Bei herkömmlichen Öfen kann die Temperatur nicht individuell geregelt werden – nur aufgrund von Erfahrungswerten wissen die Männer im Werk, wie lange das Aluminium im Ofen bleiben muss. Voraussetzung dafür, dass dieses Vorgehen funktioniert, ist aber, dass Produkte am Anfang kalt sind.
Dabei sind es gerade die Öfen, auf die bis zu 40 Prozent der Produktionskosten in der ohnehin energieintensiven Aluminiumindustrie entfallen. In ihnen werden die riesigen Alurollen erhitzt, die aus Walzwerken angeliefert werden, um zu einem dünneren Produkt zusammengedrückt zu werden. Anschließend kühlen die so erzeugten Alubänder 24 Stunden lang aus – um dann erneut in die Öfen geschoben zu werden, wo sie bei 480 Grad Hitze geschmeidig genug werden, um zu Dosen, Autoteilen oder Wandverkleidungen weiterverarbeitet zu werden.
Tatsächlich haben die Maschinen, die hier Aluminiumrollen dünner walzen, bis zu 50 Jahre auf dem Buckel. Die Öfen wirken ähnlich alt, doch an fünf von ihnen sind Schilder angenietet, deren Aufschrift stolz verkündet, dass hier die Moderne Einzug gehalten hat: „Energieeffizienz A+++“.
Nur wenige Schritte, dann hat jeder Besucher Öl an den Händen und Staub an der Hose. In der stickigen, heißen Luft hängt der Geruch von verbranntem Kerosin, in den Ohren dröhnen die Klopfgeräusche der Walzmaschinen. Wer die gigantische Anlage des Aluminiumwerks Alunorf am Neusser Rheinufer betritt, begibt sich in die Welt von Industrie 1.0. So scheint es.
https://energyawards.handelsblatt.com/wp-content/uploads/trimet.jpg280320F2Adminhttps://energyawards.handelsblatt.com/wp-content/uploads/2022/02/ea-logo.pngF2Admin2015-09-07 15:07:422015-09-07 15:07:42TRIMET Aluminium SE
Nur wer den Energieverbrauch seines Gebäudes genau kennt, kann gezielte Einsparungen erreichen und Bewegung in die CO2-Bilanz bringen. Die Energiemonitoringlösung macht den Stromverbrauch bis ins Detail transparent. „smartB“ ist auf allen üblichen Endgeräten verfügbar und damit für den Anwender allgegenwärtig.
Und das alles zu benchmarkfähigen Kosten: Zum effizienten Energiesparen ist kein teures Mess- und Zählsystem nötig. Im Idealfall kann ein einziger Zähler die Energiedaten des Gebäudes erfassen und in Echtzeit an ein klar strukturiertes Dashboard liefern. Dort hat der Nutzer Verbrauch und Referenzwerte bis auf Geräteebene immer sofort auf dem Schirm. Auf Basis der gesammelten Daten zeigt das System automatisch Energiesparpotenziale auf, entdeckt konsequent eventuelle Fehlfunktionen einzelner Geräte und schlägt entsprechende Maßnahmen vor. Möglich wird das durch die intelligente Erkennung von Mustern.
Mit „smartB“ optimieren die Nutzer den Energieverbrauch des gesamten Gebäudes. Zusätzlich sinken dabei auch die Kosten für Wartung und Personal. Die Lösung kann ohne Unterbrechung der Stromversorgung innerhalb von einem Tag installiert werden und schon in den ersten Wochen zu spür- und messbaren Kosteneinsparungen führen. Alles, was benötigt wird, um „smartB“ einsetzen zu können, ist ein intelligenter Zähler, eine Internetverbindung und Zugang zu einem Webbrowser.
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Gemeinsam mit den Gründern sind die Investoren überzeugt, dass Cloud & Heat auch etablierten Wettbewerbern Konkurrenz machen kann. Nicht zuletzt, weil es im Gegensatz zu vielen Anbietern Daten nur auf deutschen Servern ablegt, was vielen Unternehmen wichtig ist. Und weil es ein „grüner“ Cloud-Anbieter ist. Sozusagen ein Symbol für Energiesparen.
Von schwarzen Zahlen ist Cloud & Heat noch weit entfernt, aber das Start-up hat noch ausreichend finanzielle Reserven, um den Weg dorthin durchzustehen: Bislang sammelte Cloud & Heat sechs Millionen Euro Kapital ein, allein eine Million davon mit einer Crowdfunding-Kampagne auf Seedmatch.
Der Fokus liegt deshalb jetzt auf der Vermarktung der Cloud-Dienstleistungen. Bislang stammen erst 50.000 der insgesamt 600.000 Euro Umsatz im ersten Halbjahr 2014 aus diesem Bereich, doch das Marketing für die Cloud-Dienste, die laut Schretzmann mit dem Marktführer Amazon konkurrieren können, hat erst im April angefangen.
Die Idee zur Kombination von Heiz- und Cloud-Dienstleistung entwickelten Jens Struckmeier, damals Geschäftsführer eines Unternehmens für Nanotechnologie, und Christian Fetzer, Professor für Cloud-Systeme an der TU Dresden. Als dritten Mann holten sie René Marcel Schretzmann ins Boot, einen Manager und Unternehmensberater im Bereich IT, mit dem Struckmeier bereits oft zusammengearbeitet hatte. 2011 gründeten sie Cloud & Heat, zunächst unter dem Namen Aoterra. Nach einer einjährigen Probephase im Privathaus von Fetzer starteten sie die Vermarktung. Seitdem hat das Start-up über 150 Server-Heizungen verkauft, die meisten davon sind in Mehrfamilienhäusern installiert. Und auch das Ziel von 50 Server-Schränken – IT-Fachleute sprechen von „Racks“ – bis Ende 2014 sei längst gesichert, sagt Schretzmann.
Cloud & Heat ist also gleichzeitig IT-Dienstleister und Energieversorger. Eine Server-Heizung können Kunden für 10.000 Euro erwerben. Mit ihrer Leistung von 3,6 Kilowatt lässt sich ein modernes Haus mit 250 Quadratmetern beheizen und mit Warmwasser versorgen. Skeptiker müssen sich kaum sorgen, denn im Preis enthalten ist die nur gering limitierte Garantie, 15 Jahre lang kostenfrei Wärme und Warmwasser zu beziehen. Voraussetzung dafür ist lediglich, einen Pufferspeicher mit mindestens 1000 Liter Volumen für Warmwasser zu haben.
Ihr Konzept: Statt Zigtausend Server in einem Rechenzentrum zu betreiben, verteilt Cloud & Heat diese in die Keller verschiedener Häuser oder einer Wohnanlage, wo sie als Heizung dienen. Zwölf bis 17 Server sind in so einer „Server-Heizung“ untergebracht, gut geschützt und aufbruchssicher in einem Metallkasten. Über DSL- oder Glasfaserleitungen werden die feuer- und wasserfesten Kästen miteinander zu einem dezentralen Rechenzentrum vernetzt. Die Rechenleistung, die sich dabei summiert, vermietet das Start-up als „Cloud-Service“ an Firmen.
Serverräume sind geradezu ein Symbol für Energieverschwendung. Zum einen, weil Server im Betrieb Wärme erzeugen, die ungenutzt verpufft. Zum anderen, weil viele Rechenzentren sogar Kühlsysteme einsetzen, um zu verhindern, dass die Temperaturen zu sehr steigen. Sicher, einige Rechenzentren nutzen die Abwärme bereits, um ihr eigenes Gebäude zu beheizen. Aber kann man daraus auch ein Angebot für Dritte machen? Die Gründer des Dresdner Start-ups Cloud & Heat sagen: Ja.
https://energyawards.handelsblatt.com/wp-content/uploads/smartb.jpg280320F2Adminhttps://energyawards.handelsblatt.com/wp-content/uploads/2022/02/ea-logo.pngF2Admin2015-09-07 15:06:462015-09-07 15:06:46smartB Energy Management GmbH