Sieger:

envelio GmbH

Den Strom digitalisieren

Das Start-up envelio GmbH mit Sitz im Technologiepark Köln bietet eine Softwarelösung für die Digitalisierung der Stromnetze. Im Zentrum steht eine „Intelligent Grid Plattform“, die es Netzbetreibern ermöglichen soll, den wachsenden Beitrag erneuerbarer Energieträger in die bestehenden Leitungsnetze einzuspeisen und damit bedarfsgerecht zu integrieren.
Das Start-up gehört zu den TOP 30 Start-ups im Bereich Clean Tech und wurde erst im Oktober dieses Jahres mit dem DWNRW-Award in der Kategorie Start-ups ausgezeichnet. Außerdem darf sich das Unternehmen mit der Auszeichnung des Bundeswirtschaftsministeriums als „Digitales Start-up des Jahres 2018“ bezeichnen.
Das Unternehmen verfügt bereits jetzt über einen beträchtlichen Kundenstamm an regionalen und überregionalen Netzbetreibern, unter anderem auch die Rheinische Netzgesellschaft der Rheinenergie AG, BEW Netze und Westnetz. Die envelio GmbH ist eine Ausgründung des Instituts für Hochspannungstechnik der RWTH Aachen. Geschäftsführer sind die beiden promovierten Ingenieure Simon Koopmann und Fabian Potratz.

 

Gridhound UG (haftungsbeschränkt)

Umfassende Netzeinsichten in Echtzeit

Gridhound UG ist ein Start-up/Spin-Off der RWTH-Aachen und des E.ON Energy Research Centers und bietet eine Lösung für ein innovatives und kosteneffektives Monitoring in Echtzeit von Stromverteilnetzen im Mittel- und Niederspannungsbereich. Dabei nutzen die Initiatoren den Ansatz „machine learning“ und setzen auf intelligente Algorithmen für volle Automatisierung.
Die lernende Softwarestruktur ist modular aufgebaut. Die Module „Sensitivitätsanalyse“ und „Beobachtbarkeit und Zuständigkeitsabschätzung“ stehen kurz vor der Markteinführung. Erste Feldtests verliefen erfolgversprechend. Die Kosten für den Netzbetrieb können durch eine 90-prozentige Reduzierung der Anzahl konventioneller Messungen um bis zu 45 Prozent reduziert werden, ohne ungenau zu sein. Mit der Software kann das Verteilnetz zum ersten Mal vollständig überwacht werden.
Das Spin-Off der RWTH Aachen ist mit dem Institut für Automatisierung komplexer Energiesysteme von Prof. Antonello Monti, der das Institut leitet, verbunden. Monti prognostiziert einen schnell wachsenden Markt: „Gridhound bringt neue Ideen in die Welt der Netzwerkautomatisierung mit besonderem Fokus auf Verteilnetze. Diese durchlaufen derzeit eine große Transformation und Gridhound ist einer der wenigen Anbieter, der Lösungen entwickelt, die wirklich zum Kern dieser Transformation etwas beitragen. Als neuer Player in diesem Markt werden hier Lösungen präsentiert, die nicht von alten Produkten oder alten Visionen beeinflusst werden. Gridhound ist sehr flexibel in seinem Entwicklungsprozess, sodass ein Angebot schnell an die verschiedenen Kunden und Bedürfnisse angepasst werden kann. Netzbetreiber können klein oder sehr groß sein und verlangen jeweils nach unterschiedlichen Lösungen und Produkten. Gridhound ist in der Lage, diese unterschiedlichen Bedürfnisse mit einer Familie einzigartiger und innovativer Lösungen zu erfüllen.“ Gridhound ist Teil von drei EU Horizont Projekten: „Sogno“, „ADMS“ und „Reserve“.

 

Air Profile GmbH

Den Wind genau vermessen

Das Kassler Unternehmen Air Profile GmbH hat ein neues Vehikel zur Windmessung an abgelegenen Orten entwickelt. „LiDAR“ steht für „light detection and ranging“ und ermöglicht laserbasierte und damit sehr genaue Windmessungen. Die so gewonnenen Daten lassen Rückschlüsse für die Eignung als möglicher Standort eines Windparks zu. Aufwändige Analysen der Windverhältnisse sind ohne größere Eingriffe in die Natur möglich.
Erklärte Mission des Unternehmens ist es, ein europaweites Messnetz für Winddaten zu etablieren. Die Idee entstand im Jahr 2012. Nach dem Einstieg des Seed-Investors Vortex wurde die Air Profile GmbH im Jahr 2015 gegründet. Nachdem man im folgenden Jahr eine Karte mit „blinden Flecken“ der Windenergie und damit den Bedarf ermittelt hat, konnte im gleichen Jahr das Produkt „LiDAR“ an den Start gehen.
Im Jahr 2017 testete das Unternehmen mehrere Prototypen erfolgreich. Eine weitere Finanzierung von 1,1 Millionen Euro sicherte das Vorhaben und die Entwickler vervollständigten das Messsystem. Als „Hessen Champion“ und „Early Adopter“ des Energiekonzerns Innogy steht nun der Aufbau des Messsystems auf der Agenda.